Nova-Nikolaewka (Neu-Nikolajewka)
später von 1941-1944 hiess das Dorf Weidenberg

1908 wurde das Land von einen Gutsbesitzer Nikolaj Jakuni angekauft und angesiedelt. Es war eine Landfläche von 1752 Dessjatinen (1 Dess=1,09 Hektar oder 2,7 acres). Der Preis war 282 Rubel pro Dessjatine und der Vertrag war auf 10 Jahre Auszahlung.

1912 verkaufte Theodor Hoegele sein Eigentum in Elsass und kaufte sich in dei Dorfgemeinschaft Weidenberg ein, wo schon 3 seiner Brüder wohnten. Es waren Peter, Anton und Jakob.

1918 während die der Deutsch-Österreichischen Militär-Besatzung, Ende des I. Weltkrieges, bezahlten die Bauern die letzte Rate für das Land an den Gutsbesizter N. Jakuni. Theodor Hoegele im Besizt von 164 Hektar, endlich schuldfrei!

1920 wurden die Bauern in ganz Russland von der neuen Sowjet-Regierung enteignet. Das ganze Land wurde gleichmäss under der Landbevölkerung verteilt. Jeder Seele (Person) wurde die sogenannte "Nareska" von 3 1/4 Hektar hingemessen. Aber schon

1929 wurde auch dieses Land in Kokchosen erfasst und die Bauern mussten es gemeinsam bearbeiten. Auch das Vieh und das landwirtschaftliche Inventor wurde zum Gemeineigentum (Staatseigentum) von Stalin erklärt. Die Bauern wurden Arbeiter.

1941 im II. Weltkrieg, während der deutschen Besatzung des Dorfes, erhielten die Bauern wieder etwas Land zurück und Weidenberg blühte wieder auf. Der schöne Traum war nur kurz, denn schon nach 3 Jahren, in März

1944 wurden alle Deutsche mit dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht umgesiedelt (Flucht) nach Polen. Das war das Ende der einst so stolzen Bauern in Weidenberg. Ein trauriges Schicksal ertwartete sie und heute sind sie in allen Winden verweht.


aus den Errinnerungen von Theodor Hoegele, Jr. (b. 1903)
Letze Überarbeitung: Freitag, 1 August 1997